Fortbildung Bibliolog
4 Tage auf den Spuren der Midrasch
Dem Wort „Midrasch“ liegt das herbräische Verb darash zugrunde, was allgemein „suchen“ bedeutet, aber auch die Bedeutung „Gott suchen“. Mit Midrasch ist ein Prozess der Auslegung einer Bibelstelle auf die Gegenwart gemeint. Pfarrer Christof Hentschel, Karin Buder (Abschluss des Kurses Theologie im Fernkurs) und Gemeindereferentin Charlotte Meister (alle Pfarrei St. Elisabeth an Lahn und Eder), Pater Paulose (Pfarrei St. Petrus Herborn), Gemeindereferentin Maria Horsel (Pfarrei Herz Jesu Dillenburg), Kita-Koordinatorin Maria Ospelt-Honemann, Bezirksreferentin Maria Becker, Pastoralreferent Andreas Kratz (Pfarrei St. Anna Herschbach) und Pfarrer Stefan Peter (Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus) haben sich auf diese Spuren begeben und eine moderne Form von Midrasch kennengelernt: den Bibliolog.
Bei einem Bibliolog geht es darum, dass die offenen Fragen einer Bibelstelle mit Erzählungen gefühlt werden. Sie haben nicht den Anspruch richtig oder wahr zu sein, sondern sie wollen uns neue Perspektiven eröffnen. Die Teilnehmer eines Bibliologes haben die Möglichkeiten ihre Gedanken, Worte und Gefühle einzelnen Personen aus dieser Stelle zu leihen. Es ist eine Methode, sich einmal mit ganz anderem Herangehen einem Bibeltext zu nähern. Im Unterschied zum Bibelteilen beispielsweise geht es hier weniger um das geschriebene Wort, sondern um das, was gerade nicht niedergschrieben wurde. So ist, wenn wir von der Schwiegermutter des Simons lesen, nie von einer Frau des Simons die Rede. Sie muss es allerdings gegeben haben, da es sonst auch keine Schwiegermutter gäbe. Wie geht es dieser Frau? Was fühlt sie sich, als Jesus Simon beruft? Mit solchen Fragen, zum Beispiel, beschäftigt sich ein Bibliolog.
Altbekannter Besuch
Besonders schön für die drei TeilnehmerInnen aus St. Elisabeth war es natürlich, dass auch Andreas Kratz (ehemaliger Pastoralreferent in Biedenkopf) mit dabei war. Zu Beginn der Fortbildung, die extra für den Bezirk Lahn Dill Eder veranstaltet wurde, war er noch in Biedenkopf tätig, wechselte aber dann zum 01.02.2018 aus privaten (sehr schönen Gründen) nach St. Anna Herschbach. Seine alten Kollegen noch mal wiederzusehen, war auch für ihn ein schöner Nebeneffekt des Kurses. Wir freuten uns natürlich auch über die Teilnahme von Pfarrer Stefan Peter, dem ehemaligen Pfarrer der Pfarrei Herz Jesu Dillenburg. Auch möchten wir Maria Becker, Bezriksreferentin, und Regina Koob, Sekretariat des Bezirks, für die Organisation danken!
Andrea Schwarz leitete den Kurs
Geleitet wurde dieser Grundkurs von der Andrea Schwarz, einer der meistgelesenen christlichen Autorinnen dieser Zeit. Andrea Schwarz ist eigentlich ausgebildete Industriekauffrau und Sozialpädagogin. Sie war viele Jahre in der Gemeindearbeit in Viernheim bei Mannheim, sowie ehrenamtlich bei Projekten der Mariannhiller Schwestern in Südafrika tätig. Heute ist sie als gefragte Referentin und Bibliolog-Ausbilderin unterwegs. Sie ist pastorale Mitarbeiterin im Bistum Osnabrück und wohnt im Emsland (Quelle: https://www.herder.de/autoren/s/andrea-schwarz/, Stand: 01.03.2018). Unsere TeilnehmerInnen waren besonders von ihrer Art den Kurs zu leiten angetan: kompetent, witzig, mit Charme aber auch mit einer gewissen Bestimmtheit, wodurch allen bewusst wurde, was genau es bedeutet, einen Biblilog zu leiten. Am Ende erhielten dann auch alle ihr Zertifikat.
Wir gratulieren allen TeilnehmerInnen herzlich und besonders freuen wir uns natrülich, dass der Bezirk jetz sieben ausgebildete BibliologInnen hat!
Wie kann ich einen Bibliolog erleben?
Sie haben jetzt Lust bekommen, selbst mal einen Bibliolog zu erleben und sind eine Gruppe aus mind. 6 Personen? Dann melden Sie sich einfach bei uns oder sprechen einen der BibliologInnen selbst an. Gerne wird einer für Sie und Ihre Gruppe einen anbieten können. Das Alter spielt dabei weitesgehend keine Rolle (es sollten nur keine immensen Unterschiede innerhalb der Gruppe bestehen, d.h. weniger gut funktionieren zum Beispiel Erstkommunionkinder und Erwachsene).