Institutionelle Schutzkonzepte zur Prävention vor sexualisierter Gewalt
Damit gar nicht erst was passiert, soll jede Pfarrei, jede Einrichtung und jeder Verband ein eigenes institutionelles Schutzkonzept erarbeiten. Um die Mitarbeiter dabei zu unterstützen, hat ein Team rund um die Koordinationsstelle Prävention vor sexualisierter Gewalt unter anderem eine Arbeitshilfe erstellt. Sie wurde im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung zur systematischen Einführung von Institutionellen Schutzkonzepten im Bistum am Donnerstag, 3. Mai, von 9 bis 12.30 Uhr im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod vorgestellt.
„Das Ziel war es, eine Handreichung partizipativ zu erstellen. Die Mitarbeiter von vornherein mitnehmen, das war uns wichtig“, erklärt Stephan Menne, Leiter der Koordinationsstelle Prävention vor sexualisierter Gewalt. „Die Kollegen haben aus ihrer Perspektive geschaut, welche Bausteine, Methoden und Module für die Implementierung von Institutionellen Schutzkonzepten erforderlich) sind und was in den Gemeinden, Einrichtungen und Verbänden zur Umsetzung gebraucht wird und hilfreich ist.“
Mitarbeiter aus der Fläche des Bistums
Das Projekt wurde von Annika Frey, der damaligen Referentin der Koordinationsstelle, initiiert und gemeinsam mit einer 17-köpfigen Projektgruppe durchgeführt. Mit dabei waren Jugendbildungsreferenten, Mitarbeiter aus Pfarreien und Kindertagesstätten. „Das institutionelle Schutzkonzept ist eine weitere wichtige und vor allem ganzheitliche Präventionsmaßnahme zum Schutz der anvertrauten Kinder und Jugendlichen“, erklärte Frey im Rahmen der Vorbereitung der Handreichung. Ziel sei eine Kultur der Achtsamkeit, nicht eine Atmosphäre des Misstrauens, so Frey. Die neue Qualität des Schutzkonzeptes bestehe darin, dass systemisch gedacht werde: Das institutionelle Schutzkonzept habe die Kinder und Jugendlichen und das gesamte relevante Umfeld im Blick.
Silke Arnold, Nachfolgerin von Annika Frey als Referentin der Koordinationsstelle zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt, sieht in dem Dokument einen wesentlichen Schritt nach vorne. „Wir geben damit der Prävention eine noch größere Gewichtung.“ Zudem sei das Dokument nicht abgeschlossen, sondern werde weiter ergänzt und bearbeitet. „Im Moment zielt die Handreichung methodisch vor allem auf den Bereich Kinder und Jugendliche. Nach den Sommerferien soll die Handreichung dann auch gezielt in Richtung erwachsene Schutzbefohlene zeitnah und konsequent erweitert werden“, erklärt Menne. Neben der Handreichung wird es online weitere Bausteine zur Erarbeitung der Schutzkonzepte geben.
Beratung und Unterstützung
Nach der Kick-Off-Veranstaltung am Donnerstag, 3. Mai 2018, soll es in den Bezirken und vor Ort in den Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden weitere Veranstaltungen geben, die Menne und Arnold begleiten. „Wir wollen informieren und stehen auch Rede und Antwort“, sagt Menne. „Und wenn wir gebraucht werden, stehen wir gerne beratend und unterstützend zur Verfügung.“
Nähere Informationen zur Prävention vor sexualisierter Gewalt unter: www.praevention.bistumlimburg.de.