Wort zum Sonntag für den 6. Oktober 2019
Liebe Leser und Leserinnen!
„Gott lieben heißt, für die Mitmenschen schwitzen“ (Vinzenz von Paul).
Das Wort passt genau zum Erntedankfest. Wenn ich mich einsetze, um Not zu lindern, muss ich bereit sein zu schwitzen. Jeder leidenschaftliche Einsatz für Gerechtigkeit und Freiheit kostet mich etwas.
Wir haben es gut. Wir haben gutes Wasser zu trinken, haben genug, um uns zu ernähren, haben genug Obst zu essen. Das alles haben wir, weil viele Menschen da sind, die für uns schwitzen – die für uns ihren Dienst mit großer Hingabe tun. Dafür wollen wir dankbar sein. Deshalb feiern wir Erntedank. Wir danken dem Schöpfer für die Schöpfung und für die menschliche Arbeit. Für alles, was unser Leben fördert und erhält. Dankbar erinnern wir uns an alle Menschen, die für uns schwitzen, damit es uns gut geht. Lasst uns aufmerksam und wach bleiben, um unseren Lebensraum zu schützen. Denn „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe, der Besonnenheit“ (2 Timotheus 1,7) und der Dankbarkeit.
Zum Abschluss ein Gebet aus Indonesien zum Erntedankfest:
Herr, ich sehe die Schönheit in deinem Werk.
Die ganze Schöpfung verkündet deinen Ruhm.
Die riesigen Berge, das tiefblaue Meer,
der klare Himmel, die grünen Felder,
der Regen, die blühenden Blumen, der fließende Bach,
die Schmetterlinge und Vögel,
sie alle loben dich, o wunderbarer Herr der Schöpfung.
Du hast uns eine so schöne Welt geschenkt,
doch in unserer Unvollkommenheit fehlen uns die Mittel und die Worte, dir zu danken.
Aber du weißt, Herr, was ganz tief in unserem menschlichen Herzen ruht:
Es ist der Dank für all deine Gaben,
vor allem für die Gabe des Lebens,
durch das wir deine Schönehit und Güte erfahren können.
Du hast die Welt so schön gemacht, Herr.
Amen.
Pater Paulose Chatheli, St. Petrus Herborn.