Wort zum Sonntag von Manfred Jüngling für den 3. Sept. 2017
„Du kannst nicht immer 17 sein“, heißt es in einem deutschen Schlager, in einem anderen: „Du kannst nicht alles haben, das Glück, den Sonnenschein, beim schönsten Regenbogen muss auch Regen sein“. „Der Mensch denkt, Gott lenkt“, so sagen wir oft, wenn Pläne nicht so gelingen, wie wir es uns wünschen.
Ja, unser Leben entspricht weniger der Quizsendung „Wünsch Dir was“, als der Fernsehshow „So isses - Leben live mit Jürgen von der Lippe“.
Glauben wir der Werbung, muss es in unserem Leben allerdings immer bunt und fröhlich zugehen, allein ein Kaffee oder ein Schokoriegel soll die Welt wieder in Ordnung bringen. Aber, wie wir wissen, ist dem nicht so. Da gibt es einiges, das einen aus der Bahn wirft, manches, das Pläne vernichten kann.
Einer Gegebenheit des Lebens müssen wir uns dabei immer bewusst sein: Nichts hat Bestand, alles ist im Fluss. Gute Erfahrungen oder schöne Momente, die uns „ein Stück Himmel“ erleben lassen, können wir nicht festhalten oder einfrieren.
Alles hat seine Zeit, Freude und Leid, so deutet schon der Prediger Kohelet im Alten Testament das Leben. Das Leben in Fülle, das Jesus uns zugesagt hat, besteht nicht nur aus „Hoch“-Zeiten. Das Leben in Fülle ist das, was wir täglich erleben: Höhen und Tiefen.
Aber, so ist unser christlicher Glaube, in allem sind wir nicht allein. Gott ist es, der uns auf der Achterbahn des Lebens Halt und Zuversicht schenken will. Alles hat seine Zeit, das heißt doch auch, dass die „Tief“-Zeiten nicht ewig dauern. Wenn es mir zu arg wird denke ich oft „So isses“, Leben live, es herrscht das Chaos. Gott hilf mir, diese Phase, diese Zeit zu überstehen. Hilft nicht unbedingt in jedem Fall, kann aber helfen, den ersten Ansturm zu ertragen und den Blick in die Zukunft zu richten. Ihnen vielleicht auch?