Wort zum Sonntag von Stefanie Feick für den 19.11.2017
Hätte aber die Liebe nicht?
Heute am 19. November feiert die katholische Kirche den Gedenktag der Heilige Elisabeth. Viele Legenden ranken sich um diese Heilige, die Anfang des 13. Jahrhunderts lebte und wirkte, viele Wunder werden ihr nachgesagt. Ob dies wirklich alles so geschehen ist, lässt sich nicht nachweisen. Sicher ist aber, dass die Heilige Elisabeth eine unendlich große Liebe in sich hatte, eine Liebe, die gleichermaßen den Menschen und Gott galt. Entgegen damaliger Gewohnheiten in adligen Kreisen, konnte sie den Mann heiraten, den sie wirklich liebte. Mit ihm durfte sie sehr erfüllte Jahre voller Liebe verbringen. Auf die Nachricht von seinem frühen Tod reagierte sie mit dem Satz: Mit ihm ist mir die Welt gestorben. Doch ebenso groß wie die Liebe zu ihrem Ehemann war auch ihre Liebe zu Gott. Schon als Kind und Jugendliche liebte sie ihn, unterbrach sogar ihr Spiel ihm zuliebe. Als Ehefrau legte sie sich manchmal nachts auf den Boden, um auf die Liebe ihres Mannes zu verzichten und die Liebe Gottes besser zu spüren. Und aus dieser großen Liebe zu Gott heraus, erwuchs auch ihre große Liebe zu den Menschen. Unermüdlich setzte sie sich für die Kranken und Notleidenden ein, gegen alle Anfeindungen und ohne Rücksicht auf ihre immer schlechter werdende Gesundheit. Sie gab alles, was sie hatte, um Menschen in Not ihr Leid zu erleichtern. Im November 1231 starb sie im Alter von nur 24 Jahren. Elisabeth hat durch ihre große Barmherzigkeit für die Armen der Liebe Gottes ein Gesicht gegeben. Sie kann auch uns heute Vorbild sein, an ihr können wir sehen, wie wertvoll und bereichernd es ist, unser Herz wirklich zu öffnen. Öffnen wir also unser Herz und geben wir so der Liebe Gottes auch in unserer Welt und in unserer Zeit ein Gesicht.
Stefanie Feick, Gemeindereferentin in der katholischen Pfarrei Herz Jesu Dillenburg