Verabschiedung
Herzlich, ehrlich und kreativ
Maria Becker, die Bezirksreferentin im katholischen Bezirk Lahn-Dill Eder, wird am Samstag, 9. Juli, in den Ruhestand verabschiedet
DILLENBURG/HERBORN.- Mehr als vier Jahrzehnte war Maria Becker für die katholische Kirche an der Dill tätig. Mit einem Gottesdienst am Samstag, 9. Juli, 15 Uhr, in der Kirche Maria Himmelfahrt in Haiger, wird die langjährige Bezirksreferentin des katholischen Bezirks Lahn-Dill-Eder nun in den Ruhestand verabschiedet. Die Theologin koordinierte regionale seelsorgliche Angebote, war für Strukturprozesse in Pfarreien und dem Bistum tätig und hatte als Ansprechpartnerin immer ein offenes Ohr für die Menschen.
Ein Herz für Ökumene und Dialog
„Maria Becker hat sich verdient gemacht für die Katholiken in der ganzen Region“, würdigt der Dillenburger Pfarrer und Bezirksdekan Christian Fahl die Theologin. „Viele Menschen schätzen ihre herzliche, ehrliche und überaus kreative Art, den Glauben zu vermitteln.“ Unermüdlich habe sich Becker auch bei pfarreilichen und diözesanen Strukturprozessen für die Katholiken der Region engagiert. „Ihr Herz schlug besonders für die Ökumene und dem Dialog zwischen den christlichen Kirchen und Gemeinden in der Region.“
Becker ist seit 1980 beruflich in der Region tätig. Nach ihrem Anerkennungsjahr in Haiger und Fellerdilln war die Gemeindereferentin in der früheren eigenständigen Pfarrei St. Josef rund um Ewersbach und Eibelshausen tätig. Etliche Menschen haben Becker auch als Religionslehrerin an der Holderbergschule in Eschenburg kennengelernt. Die Gemeindereferentin unterrichtete dort an zwei Tagen in der Woche. Seit 2006 war Becker als Bezirksreferentin für den katholischen Bezirk Lahn-Dill-Eder zuständig und beschäftigte sich in den vergangenen Jahren mit den strukturellen Veränderungsprozessen im Bistum Limburg.
Veränderungsprozesse waren größte Herausforderungen
„Die Pfarreiwerdungsprozesse und das Transformationsprogramm im Bistum Limburg waren die größten Herausforderungen, vor die ich mich gestellt sah“, sagt Maria Becker. Bei allen notwendigen Veränderungen sei es ihr darum gegangen, den eigentlichen Auftrag der Kirche im Blick zu behalten: die Frohe Botschaft von Jesus Christus mit den Menschen zu gestalten und zu leben und die Hoffnung und die Liebe Gottes miteinander zu teilen.
Der Glaube hat sich in schwierigen Zeiten bewährt
Besondere Freude hatte Becker in den zurückliegenden Jahren an den Begegnungen mit den Menschen: „Die Arbeit mit unterschiedlichen Gruppen in unterschiedlichem Alter mit ihrer jeweils individuellen Lebens- und Glaubensgeschichte hat mich fasziniert. Glaube entwickelt sich von der Geburt bis zum Tod. Die Möglichkeit, mit Menschen diese Stufen des Glaubens zu teilen, ließ mich die eigene Gottesbeziehung immer wieder neu überdenken“, sagt sie.
Dabei habe sie auch persönlich die Erfahrung gemacht, dass der Glaube Menschen in schwierigen Zeiten unterstützen und helfen kann: „In guten Zeiten ist es einfach, an Gottes Liebe und Fürsorge zu glauben und sie zu verkünden. Wenn aber die Gesundheit und das Leben in Frage gestellt sind, steht auch der Glaube auf dem Prüfstand. Trägt das, was ich in guten und schönen Zeiten geglaubt habe? In einer solchen Herausforderung habe ich die Erfahrung machen dürfen, die die Geschichte von den Spuren im Sand beschreibt – nämlich dass Gott mich in den schwierigsten Zeiten nicht nur begleitet, sondern getragen hat.“
Mehr Zeit für Familie und Freunde
Mit Blick auf den beginnenden Ruhestand freut sich Becker besonders auf eine Sache: „Dass ich nicht mehr bei privaten Dingen meinen dienstlichen Kalender befragen muss und über meine Zeit frei verfügen kann. Ich habe endlich mehr Zeit für meine Familie, Freunde, ehrenamtliche Begegnungen und sportliche Aktivitäten.“
Ihrer Kirche wünscht sie, „dass sich die Christen in unserer Region als große christliche Gemeinschaft verstehen, die sich in ihrer Vielfalt gegenseitig bereichern und wertschätzen. Ich wünsche mir, dass sie sich gemeinsam auf den Weg der Nachfolge Jesu machen, Gottesdienst feiern und gemeinsam für den Nächsten da sind. Das gilt natürlich auch für das Bistum.“