„Wohl denen, die da wandeln“
Allerheiligen! Am heutigen Sonntag feiert die Katholische Kirche dieses Fest und gedenkt dabei all der Menschen, die in den vergangenen 2000 Jahren in ganz besonderer Weise ihren christlichen Glauben gelebt und aus ihm heraus gewirkt haben. Für uns Katholiken sind diese Heiligen wichtige Personen, oft sind sie uns Vorbild im Glauben und Richtschnur für unser Handeln und Reden. Dabei gibt es die offiziellen Heiligen, also Menschen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt von der Kirche, vom Papst heiliggesprochen wurden. Aber es gibt auch die inoffiziellen Heiligen, die Alltagsheiligen. Menschen, die mit uns leben, denen wir begegnen und durch die wir plötzlich ein Stück von Gottes Liebe spüren können. Denn um heilig zu sein, da braucht es nicht bestimmte Normen, die erfüllt sein müssen oder ein bestimmtes Verhalten, das in die kirchlichen Strukturen passt. Um heilig zu sein ist es viel wichtiger, heil zu sein und Heil zu bringen, so wie es im Namen ja auch drinsteckt. Und wir alle wissen, es braucht meistens gar keine großen Dinge, damit für einen Menschen oder in einer Situation ein Stück Heil geschieht. Ein Lächeln, ein Blick, eine helfende Geste, ein Zuspruch, ein Trost oder auch die Gelegenheit zur Versöhnung nach einem Streit. In all dem und in vielen mehr, sind auch wir Heilige, scheint auch durch uns ein Stück von Gottes Liebe und Heil in unsere Welt. Wir sind eingeladen, diese Art des Heiligseins, jeden Tag neu und in jedem Moment unseres Lebens zu leben. Wahrscheinlich werden zwar die wenigsten von uns irgendwann als offiziell kirchlich anerkannte Heilige in einem Heiligenlexikon zu finden sein, aber wir alle werden mit den Gaben und Grenzen, die Gott uns schenkt, dazu beigetragen haben, dass in der Welt ein kleines bisschen mehr Heil ist.