Wort zum Sonntag für den 10. Jan. 2021
Die Weihnachtszeit kommt langsam an ihr Ende. Oft stehen die entkleideten Weihnachtsbäume traurig und nackt am Straßenrand und stehen stellvertretend für den geschwundenen Glanz der letzten Wochen. Die Dekorationen sind wieder auf dem Dachboden verstaut, die Weihnachtslieder schallen nicht mehr rauf und runter und die vielen Lichter verlöschen langsam. Und was bleibt von der weihnachtlichen Botschaft des Engels, seinem „Fürchte dich nicht!“, wenn wir jetzt in der Verlängerung des Lockdowns wieder nicht nur im grauen Alltag, sondern mit neuen Sorgen konfrontiert werden?
Dabei war ja auch die Weihnachtszeit dieses Jahr nicht unbedingt unter den besten Sternen: Viele Gottesdienste abgesagt, wichtige Familienbesuche verschoben, lang ersehnte Begegnungen gestrichen. Und trotzdem kam auch in diesen dunklen Zeiten an vielen Orten Glanz in die Hütten. Viele haben davon erzählt, wie anders dieses Mal Weihnachten gefeiert wurde und es trotz aller Einschränkungen schön war. So konnten wir erleben, was im 2. Korintherbrief geschrieben steht, dass Gott sprach: „In der Finsternis soll Licht aufleuchten“ und er so in unseren Herzen aufgeleuchtet ist. Selbst die große Pandemie mit allen Einschränkungen und dunklen Seiten konnte uns diesen Funken Hoffnung für unser Leben nicht nehmen.
Und wenn wir jetzt das „Drumrum“ von Weihnachten wegpacken, die Bäume, Lichter und Dekorationen, dann dürfen wir uns aber diesen Funken Hoffnung bewahren: Selbst die größten und schwierigen Zeiten können die Hoffnung nicht verschlingen. Das ist mit Blick auf das vergangene Krisen-Weihnachten nicht nur ein frommer Spruch, sondern eine Erfahrung, die wir machen durften. Und weil wir es so in unserer Erinnerung tragen, dürfen wir auch Hoffnung für die Zukunft haben: Mag sein, dass es schwer wird, aber mit Gottes Hilfe schaffen wir auch diese Herausforderungen.
Dieses Vertrauen wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen, Gott beschütze sie Alle,
Pfarrer Simon Schade