Wort zum Sonntag für den 25.08.2019
Normalzustand?!
Die Ferien sind rum, endlich wieder ein bisschen Alltagsroutine, nicht nur für die Eltern. Auch in Biedenkopf ist es wieder ruhiger, der Grenzgang ist vorbei und das Leben geht „normal“ weiter. Der ein oder andere wird jetzt vielleicht erleichtert seufzen und denken „Gott sei Dank!“, andere wiederum sehnen sich womöglich nach diesen besonderen Zeiten zurück. Doch gerade das „Gewöhnliche“, unsere Routinen im Leben, helfen uns in den nicht so normalen Zeiten besser mit Stress umzugehen, besonders wenn diese für unsere Gesundheit gut sind oder uns helfen, den Tag zu strukturieren. Es erspart uns beispielsweise viel Zeit und Mühe, nicht jeden Abend erneut zu überlegen, wann wir aufstehen, wer das Frühstück, das Essen für die Kinder usw. macht.
Solche routinierten Abläufe sind wichtig für uns Menschen. Sie sorgen für ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit. In Krisensituationen oder sehr stressigen Zeiten, werden uns diese dabei helfen, einen klaren Kopf zu behalten. Gehen Sie jeden zweiten Abend laufen? Gut! Behalten Sie sich das gerade in solchen Zeiten bei. Trinken Sie jeden Morgen zur etwa gleichen Zeit ihren Kaffee und schauen zum Beispiel das Morgenmagazin? Super! Nehmen Sie sich auch an den stressigen Tagen die Zeit dazu. Der Apostel Paulus schreibt im Brief an die Kolosser (Kapitel 4, Vers 2): „Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung!“, laut Lutherbibel. Man könnte auch sagen, dass wir Ausdauer im Gebet haben sollen und bei allem nicht vergessen zu danken (ich hoffe, jeder hat mindestens einen Grund zu danken). Das Gebet kann den Gläubigen zu einer festen Routine, zu einer Angewohnheit werden, die einem im Alltag hilft, sich zu sammeln und kurz genau diesen Alltag zu unterbrechen um dadurch neu Kraft zu schöpfen. Wann und wo haben Sie zuletzt gebetet? Ich neulich in der Kirche, als ich eine Kerze aufgrund eine traurigen Nachricht entzündet habe. Ein kleiner Lichtblick in einer Krisensituation, in der ich mich machtlos gefühlt habe. Üben wir uns im Gebet! Möge es uns zur Routine werden. Nicht, weil wir damit raus aus allem sind und Gott machen soll, nein, weil wir selbst daraus Kraft schöpfen und Krisen besser bewältigen können.